THE BODY / FULL OF HELL

Ascending A Mountain Of Heavy Light

Im Idealfall liefern bei Kollaborationen alle Parteien den bestmöglichen individuellen Input, wobei das Ergebnis zwischen Kompromiss und genialem Meisterstück liegen kann. In vorliegendem Fall reicht es, beide Bands getrennt voneinander zu hören, um zu ahnen, dass aus zweimal Chaos keine Ordnung entsteht. Ihr Album wirkt wie eine Ton gewordene Panikattacke. Entrückt verzerrte Schreie untermalen ein Gewaber aus überwiegend elektronischen Klangfragmenten und programmiertem Schlagzeug. Alles wirkt bis zur Unkenntlichkeit verzerrt, brachial und unkoordiniert. Die am Computer entstandenen Teile sind dabei klar im Fokus. Das belegt nicht zuletzt die Tatsache, dass THE BODY während der letzten Tour komplett auf Gitarren und Schlagzeug auf der Bühne verzichteten. Fazit: Der Großteil der Bevölkerung würde bei diesem Noise-Grind das Radio aus dem Fenster werfen oder zur Reparatur bringen. „Ascending A Mountain Of Heavy Light“ ist die musikalische Einladung zu einem Nervenzusammenbruch. Gleichzeitig ist es grandios, wie experimentierfreudig und ohne jegliche Grenzen die beiden Gruppen agieren. Und auch hinter vermeintlichem Chaos verbirgt sich eine Struktur. Selbst wenn die auf den ersten Blick eher taktlos als taktvoll anmutet.