Anton Newcombe von THE BRIAN JONESTOWN MASSACRE ist nicht der Erste, der auf das musikalische Talent von Tess Parks aufmerksam wurde. Vor ihm war es der ehemalige Boss von Creation Records, der das Debütalbum „Blood Hot“ der in Toronto geborenen Kanadierin auf seinem neuen Label 359 Music veröffentlichte.
Der damalige Rezensent in diesem Heft beklagte allerdings den allzu monotonen Gesang der Wahl-Londonerin und die etwas zu gleichförmigen VELVET UNDERGROUND- und THE JESUS AND MARY CHAIN-Anklänge.
Anderen sagte diese verschlafen klingende „Patti Smith on Quaaludes“ offenbar mehr zu, wie eben auch Newcombe, der jetzt dieses Album zusammen mit Parks aufnahm. Was die Monotonie und VU- und JAMC-Anklänge angeht, hat sich bei „I Declare Nothing“ nichts geändert, aber das ist man vom Psychedelic-Rock von THE BRIAN JONESTOWN MASSACRE durchaus gewohnt.
Die Paarung Parks/Newcombe hat auch durchaus Charme und erinnert an die von Roback/Sandoval bei MAZZY STAR. Allerdings erreicht Parks gesanglich nie die magische Qualität von Sandoval, und auch von Newcombe hat man schon Spannenderes gehört.
Paradoxerweise lässt sich „I Declare Nothing“ dennoch wunderbar ohne Abnutzungserscheinungen in der Endlosschleife hören, was vielleicht gerade an den fehlenden herausstechenden Momenten der Platte liegt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #121 August/September 2015 und Thomas Kerpen