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SWAG BOY ALEX

Hubschrauber und Dinosaurier

Was macht ein Festivalveranstalter, wenn er keine Leute treffen kann, darf, soll? Er bringt Deutschpunk-Deutschland eben auf einem Album zusammen. (Okay, wer’s immer noch nicht wusste: Hinter Swag Boy Alex steckt Ruhrpott Rodeo-Veranstalter Alex Schwers.) Unter anderem Claus Luer von KNOCHENFABRIK hilft an der Gitarre aus, genauso SLIME-Kollege Elf, der auch für große Teile der Aufnahme verantwortlich war. Kilian von EGOTRONIC greift in die Synthies, niemand Geringeres als Bela B spricht den Gott (die Rolle steht ihm einfach) und Olli Bockmist rappt „Benny’s Couch“. Dieser Song steht gleich ikonisch für das Album: Der Swag Boy spielt sich hier von bekifften Reggae-Sounds zu einer sich an Rock’n’Roll annähernde Ode an LED ZEPPELIN. Überraschen kann das nicht, schließlich ist Alex nicht nur als (ehemaliger?) SLIME- oder EISENPIMMEL-Drummer, sondern auch als Lindenberg-Fan bekannt. Hier klingt die Kölner SUPERNICHTS-Schule genauso durch wie die modernen DRITTE WAHL und an wenigen Stellen auch ein Hauch Romantik. (Bah!) Und ist das noch Punkrock? Mit Sicherheit nicht mehr mit Nieten und Rumpöbeln auf der Kirchentreppe. Aber den Gefallen daran kann Swag Boy Alex nicht verleugnen: Deutschtümelei nervt noch immer, die Kirche genauso und Großkotzigkeit auch. Ganz ehrlich, ein so gutes Album hätte ich nicht erwartet!