Mit „Azabache“ legt die Band ihr zweites Album vor und dieses Neocrust-Brett der aus Madrid stammenden Formation macht ihrem Bandnamen alle Ehre: Sudestada ist ein Wind in Südamerika, der offenbar auch auf dieser Platte unbewusst nach vorne (die präferierte Windrichtung von SVDESTADA) peitscht. Das gesamte Album ist energetisch und druckvoll, was zum einen daran liegt, dass viele Riffs nicht lange anhalten, bevor sich ein Wechsel anbahnt. Zum anderen ist es das in höherer Stimmlage ausgeführte Geschrei, das die Silben eher zusammenstaucht, als sie in die Länge zu ziehen, da enorm viel Text pro Lied vermittelt wird. Das Cover dieser durch fast ein Dutzend Labels verwirklichten Platte erinnerte mich zuerst an die Ästhetik von CELESTE, doch der Sound liegt eher zwischen Screamo à la DREI AFFEN und düsterem Neo-Crust, wie ihn etwa MASAKARI spielten. Die Platte wird definitiv noch ein paar Mal bei mir laufen, wenn ich Lust auf Crust habe und genau das Gegenteil dessen bezwecken will, was am Anfang von „Derrota“ besungen wird: „Ich habe mich in meinem Zimmer eingeschlossen, um die Tage zu töten.“ Diese Platte treibt nach draußen!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #156 Juni/Juli 2021 und David Gabriel