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SUMAC

Love In Shadow

SUMAC, die 2015 mit „The Deal“ auf Sige beziehungsweise Profound Lore in Erscheinung traten, sind seitdem fast so was wie ein „Allstar Project“. Aaron Turner (ISIS, Hydra Head) musiziert hier mit Drummer Nick Yasyshyn (BAPTISTS) und Bassist Brian Cook, der einst bei BOTCH und THESE ARMS ARE SNAKES spielte und aktuell bei RUSSIAN CIRCLES ist.

2016 veröffentlichten sie das zweite Album „What One Becomes“, SUMAC waren zur Band geworden, und nun folgt der vier Stücke umfassende Longplayer „Love In Shadow“, dem das Trio ein „artist statement“ zur Seite stellt.

In diesem wird das Konzept von „Love In Shadow“ erklärt – es ist ein Album über Liebe: „Yet while popular music puts an emphasis on conveying moods through well-tread tropes, cultural signifiers, and deeply engrained associations between tempo, texture, melody and their respective emotional resonance, SUMAC approach their music with the tactile immediacy of abstract expressionists.

The beauty is not in the content, but in the form.“ Klingt wie eine musikwissenschaftliche Analyse und ist wohl so was wie ein Manifest. Denken wir an Liebeslieder, denken wir an süßlichen Kitsch, und dem setzen SUMAC ihre Kompositionen entgegen.

Diese sind stilistisch vielfältig, erinnern letztlich doch immer wieder an die Klangfarbe von ISIS, werden grundsätzlich dominiert von brachialen, monumentalen Post-Metal-Strukturen und Turners kehligem Brüllen, lassen aber auch auch Raum für beinahe sakral anmutende Passagen, etwa am Ende des über 21 Minuten laufenden ersten Stücks „The task“.

Auch die Texte sind alles andere als süßliches Gesäusel, wirken eher wie Gedichte und drehen sich, soweit entschlüsselbar, um das menschliche Miteinander, das, wie die Musik hier, mal harmonisch, mal ein kakophonisches Durcheinander sein kann.

„Love In Shadow“ ist ein konzeptionelles Album, von „freeform abstractions“ ist die Rede, von „spontaner Komposition“ als Konzept, das die Band laut Turner vom japanischen Musiker Keiji Haino lernte und dessen Ergebnis Kurt Ballou live im Studio festhielt.

„Love can be beautiful. Love can be ugly“, schreibt die Band, und so klingt das Album. Absolut passend dazu wurde das Artwork gewählt.