„The Bones Of The Earth“ von SUEZ ist ein Album, das mit starken Bildern und Images arbeitet. Angefangen beim Coverbild von der Fotografin Marcella Magalotti aus ihrer Studie über die ersten Schritte von Migranten, von der Landung bis zu den Aufnahmeeinrichtungen. „We are universe“ basiert auf dem Bild eines Syrers, der seine Kinder in einem Flüchtlingslager wiederfindet und sie durch den Stacheldraht hindurch küsst, mit dem Traum, dass es etwas in dieser Existenz gibt, das die Schrecken, die von Menschen an Menschen verursacht werden, wieder mit den positiven Situationen verbindet. „Kobane“ erzählt die Geschichte von Ayse Deniz Karacagil, einem Mädchen, das an der kurdischen Front zur Kämpferin wurde und in einer Schlacht getötet wurde. Einer der cineastischen Post-Rock-Tracks, „Humanity is dead“, proklamiert, dass die Menschlichkeit stirbt, wenn es uns immer weniger interessiert, was mit anderen passiert, solange wir nicht selbst betroffen sind. Musikalisch changiert das Album zwischen Post-Rock, New Wave und No Wave mit dramatischen, dunklen musikalischen Texturen, die an WALL OF VOODOO, SMASHING PUMPKINS, YOUNG MARBLE GIANTS, PERE UBU und LIARS erinnern. Etwas überhöht könnte man auch sagen, „The Bones Of The Earth“ ist ein Schmerzensschrei, der denjenigen gewidmet ist, die noch in der Lage sind, zu leiden, Schmerzen zu empfinden und an einen verwegenen Ausweg in eine bessere Zukunft glauben.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #156 Juni/Juli 2021 und Markus Kolodziej