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SUBURBICON

Als Darsteller ist George Clooney schon lange ein Star, betätigt sich darüber hinaus aber inzwischen auch als Produzent und Regisseur. Gleichzeitig ist Clooney bekannt für sein politisches Engagement und seinen Einsatz für Klimaschutz und Flüchtlinge.

Einen kleinen Schönheitsfehler in dieser Hinsicht stellten allerdings längere Zeit seine Werbespots für die extrem klimafreundlichen Nespresso-Kapseln von Nestlé dar. Seine bisherigen, durchaus ambitionierten Arbeiten als Regisseur hatten mich bis auf „The Ides of March – Tage des Verrats“ nur bedingt begeistern können.

Dafür beschert er uns in seinem neusten Film „Suburbicon“ eine der versöhnlichsten und symbolträchtigsten Schlussszenen der letzten Zeit, in der ein weißer und ein schwarzer Junge zu sehen sind, die in zwei aneinander angrenzenden Grundstücken zusammen Ball spielen.

Dieses überraschend harmonische Bild war aufgrund der vorherigen Ereignisse nicht unbedingt zu erwarten, denn Clooneys Film ist eine schwarzhumorige Thriller-Groteske im „Fargo“-Stil, mit Matt Damon als spießbürgerlichem Durchschnittsamerikaner, dem eine erstaunliche kriminelle Energie innewohnt.

Zum anderen handelt es sich um eine Parabel über den alltäglichen Rassismus im Amerika der Fünziger Jahre, deren Botschaft natürlich auf die heutige Situation zu Zeiten eines Präsidenten Trump übertragbar ist.

Der Vergleich mit „Fargo“ liegt dabei durchaus auf der Hand, denn Clooney verarbeitete hier einen Drehbuchentwurf der Coen-Brüder aus den Achtzigern. Clooney entzaubert in seinem satirischen Noir-Drama die heile Welt einer typischen amerikanischen Vorortsiedlung, hinter deren hübscher Fassade übelster Rassismus und Mord und Totschlag vorherrschen.

Eine zutiefst kranke Familie wird hier zum Sinnbild für eine kranke Gesellschaft, für die es aber offenbar doch noch Hoffnung gibt.