Das Strig:Oi wird von Cezar aus den Karpaten, Rumänien gemacht. Der „Dracula-Touch“ ist somit nicht nur gegeben, sondern wird von Cezar im Layout mit Fotos, Zeichnungen und einem Gedicht auf Rumänisch umgesetzt. Doch keine Sorge, das Zine ist auf Englisch. Cezar legt seinen Schwerpunkt auf Interviews, Plattenbesprechungen fehlen ganz. Die vorgestellten Bands kommen sowohl aus dem Oi!-Bereich, aber auch aus dem Death Metal. Das verspricht eine interessante Mischung, zumal die Fotos gerade der Death-Metal-Bands wie KARLOFF aus Niedersachsen oder PLAKKAGGIO, Italien vor Klischees nur so strotzen. Trotzdem ist es für mich als komplett Genre-Fremden mal interessant, etwas darüber zu erfahren, wie diese Bands so ticken. Spannend sind auch die Interviews mit dem langjährigen rumänischen Szene Aktivisten Mihai oder mit Vlad von SCANDAL, einer der älteren rumänischen Streetpunk-Bands, der mittlerweile in London als Tätowierer lebt. Weiterhin stellt Cezar unter anderem das baskische Label Mendeku Diskas vor. Cezar lässt den Interviewten jeweils viel Raum, versäumt es dabei aber leider manchmal, kritisch nachzuhaken, wie etwa bei NAPOI!KA aus Tschechien, die sowohl das Anarchiezeichen als auch das Keltenkreuz im Logo haben – klassisch unpolitisch und gerne rechts offen ... Und das, obwohl sich Cezar klar antifaschistisch positioniert. Trotz der vielen guten und interessanten Interviews bleibt ein etwas zwiespältiger Eindruck.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #167 April/Mai 2023 und Triebi Instabil