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STILLER

s/t

Auf das „blaue Album“ folgt das „orange Album“, offiziell sind sowohl das Debüt von 2019 wie das neue Album titellos. Marko Fellmann aus Mönchengladbach, früher als „Kopfpunk“ auch musikjournalistisch unterwegs, verwirklicht hier seine Vision von ... nun ... nennen wir es Singer/Songwriter-Punk, aber eben nicht nur Gesang und Gitarre, sondern mit Band. Punk ist der Großteil der Platte eher im Gestus, weniger musikalisch, mir kommt hier immer wieder mal Rio Reiser in den Sinn. In der Besetzung stößt man auf zwei bekannte Namen: es trommelt Nico von Brunn von EA80, die Trompete bläst Markus Türk, unter anderem FAMILY*5, dazu an Bass und Synthie Ingo Frevel. Die Stärke von STILLER ist ihre Unaufgeregtheit – Krawall machen sollen andere, dafür kann man die smarten Texte verstehen, die auch im Inneren des Klappcovers abgedruckt sind. Stärkster Song ist ganz klar das im Albumkontext ungewohnt fröhliche und quirlige „Dein Kommentar wurde gelöscht“ – ein witziger Kommentar zum Social-Media-Getrolle mancher Zeitgenoss:innen.