Was mir bei diesem Klassiker der elektronischen Musik am besten gefällt, ist eine kurze Passage, als im ersten Track, der vor allem aus gesprochenem Text von Gille Lettmann besteht, Klaus Schulze, der Meister der Tasten im Feld der elektronischen Klangerzeugung, erwähnt wird: „...“. Das zaubert einem immer ein Lächeln ins Gesicht. Der Name STERNENMÄDCHEN bezieht sich auf eine mystische Figur, die Labelchef Rolf-Ulrich Kaiser für Gille Lettmann als Alter Ego erschaffen hat. Ansonsten gehört „Gilles Zeitschiff“ in die Reihe der Veröffentlichungen des Labels Kosmische Kuriere, bei dem auch die COSMIC JOKERS dabei sind, die man wiederum auch auf dem vorliegenden Album findet. Es beeindruckt neben seinen musikalischen Qualitäten auch als Zeugnis für das Experimentieren mit LSD. Man schlage nur kurz Timothy Leary nach, mehr muss man hier nicht erklären. Auf dem Album findet man Musiker wie Klaus Schulze, Sergius Golowin und ASH RA TEMPEL, die offensichtlich unter den Einfluss von bewusstseinsverändernden Drogen gebracht wurden, dann musizierten. Einige der Aufnahmen sind hier zu finden, ansonsten höre man bei den anderen Veröffentlichungen der Kuriere hinein. „Gilles Zeitschiff“ enthält Querschnitt aus den Produktionen der Labels Ohr, Pilz und Kosmische Kuriere und Fragmente und Bruchstücke aus den LSD-Sessions – das ergibt eine elektronisch-krautige Mixtur, die Kaiser für Gille Lettmann gemischt hat. Reinhören lohnt sich, es ist eine Zeitreise in seltsam psychedelische Welten.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #166 Februar/März 2023 und Thomas Neumann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #168 Juni/Juli 2023 und Thomas Kerpen