Manche Leute nennen es abfällig "Funpunk", drehen sich angewidert weg und prügeln aggressiv und gestört auf ihr Schlagzeug ein, um dann bei wildfremden Leuten mit dem Prügeln weiter zu machen. Angst kann man bei STAKEOUT trotzdem bekommen, denn so leicht ist es nicht, diese eingängigen Singsang-Refrains wieder aus dem Kopf zu kriegen.
Herzschmerzschmachtmelodien, die Nicole Kidman gewidmet sind ("Egal was"), wechseln sich ab mit kritisch-kitschigen Stücken wie die "Ballade von der Vernichtung der westlichen Welt durch Geschirrspülmittelvergiftung".
Bei Stücken über Politiker auf Wahrheitsdrogen oder den gut erzogenen Otto N., der endlich mal Widerstand leistet, rüffeln und meckern die Berliner überlegt und diesmal ohne Kitsch. Die Musik schreit nur so nach einem Vergleich mit den ÄRZTEN, obwohl ich den Inhalt und den Humor der Texte von STAKEOUT sogar noch stärker finde.
Seit 2001 musizieren Alex, Daniel, Thomas und Hänka zusammen, vier Alben und zwei EPs entstanden bisher. In nächster Zeit werden sie Nachfolgeprobleme zu lösen haben, denn Gitarrist Alex hat sich entschlossen, die Band zu verlassen.
Bis auf weiteres wird erstmal zu dritt weitergemacht. Ich hoffe doch, denn so eine sympathische Mischung aus Intelligenz, fehlender Ernsthaftigkeit und gutem Geschmack trifft man leider viel zu selten.
(57:01) (08/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #91 August/September 2010 und H.C. Roth
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #79 August/September 2008 und Katrin Schneider
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