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SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD

Es gibt Filme, die man sich immer wieder anschauen kann und die bei Menschen, die noch physische Medien schätzen, wahrscheinlich mehrmals im Regal stehen. So ein Meilenstein ist Sergio Leones „Spiel mir das Lied vom Tod“ (Originaltitel „C’era una volta il West“, was akkurat übersetzt „Es war einmal im [Wilden] Westen“ heißt), der auf unnachahmliche Art eine verschachtelte Rachegeschichte erzählt und die Erschließung des amerikanischen Westens durch Kapitalisten und Kriminelle von jeglicher Romantisierung befreit, unterlegt von der grandiosen Musik von Ennio Morricone, der integraler Bestandteil von Leones wenigen Filmen war. Leones gemächlich inszenierter, aber nie langweiliger und eher zurückhaltend brutaler Film mit Henry Fonda, Claudia Cardinale und Charles Bronson schuf eine perfekte Symbiose aus schmuddeligem Italowestern-Zynismus und epischer John Ford-Romantik, und bewegt sich dabei immer gefährlich nah am Rand von Kitsch, was in seinem letzten Film „Es war einmal in Amerika“ noch ausgeprägter war. 2011 erschien „Spiel mir das Lied vom Tod“ bereits als gelungene restaurierte Version auf Blu-ray, inzwischen folgte eine 4K UHD-Edition als Collector’s Edition zum 55. Jubiläum, die noch allerlei eher überflüssigen Schnickschnack wie ein Mini-Poster oder sechs „Art-Cards“ enthält. Eine normale Blu-ray ist auch vorhanden, aber anstatt einer neuen Version ist hier die alte von 2011 enthalten (ein Austausch ist möglich). Wer die alte Blu-ray nicht besitzt, kann so zumindest einen Bildvergleich anstellen. Mir fällt es ehrlich gesagt schwer, da große Unterschiede festzustellen, von veraltet kann man wirklich nicht reden, zumal auch das Bonusmaterial identisch ist. Am ewigen Klassikerstatus von Leones grandios inszeniertem Film mit seinen undurchsichtigen Charakteren lässt sich natürlich nicht rütteln.