SOUTH PARK: THE STREAMING WARS

Bei meiner Besprechung der Ende letzten Jahres auf DVD erschienenen 25. Staffel von „South Park“ hatte ich das Fehlen des einige Monate später ausgestrahlten, zweiteiligen Serien-Specials „The Streaming Wars“ bemängelt, das streng genommen auch Teil der 25. Staffel war. Bei der 26. Staffel sieht es ähnlich aus, denn auf die im Februar und März 2023 ausgestrahlten sechs Serien-Episoden folgten Ende des Jahres die beiden Specials „Joining the Panderverse“ und „Not Suitable for Children“. „The Streaming Wars“ erschien jetzt auf einer separaten DVD (Laufzeit knapp 100 Minuten) und aufgrund des Titels könnte man annehmen, dass es hier um den Konkurrenzkampf von Streaming-Diensten geht. Das stimmt auch, allerdings nur im übertragenen Sinne, denn konkret steht der durch den Klimawandel verstärkte Wassermangel in den USA im Mittelpunkt. Und so geht es bei diesem „Streaming War“ um den Kampf um Wasservorräte, die Stan Marsh und Tolkien Blacks Vater für ihre Marihuana-Farmen brauchen. Der mafiöse Betreiber des örtlichen Erlebnisbads kommt dagegen auf die Idee, komplett auf Urin umzustellen (in Folge 14 von Staffel 13 ging es schon mal um das Thema Pipi), so wird aus „Pi Pi’s Splashtown“ „Pi Pi’s Urineworld“. Aber wie so oft bei „South Park“ ist das noch nicht alles, denn Cartman will seine Mutter zwingen, sich Brustimplantate einsetzen zu lassen, um ihre Attraktivität zu steigern, damit er nicht länger in einer ehemaligen Hotdog-Bude leben muss. Als diese sich weigert, legt er sich selber unters Messer ... Manche Leute bemängeln, dass „South Park“ nicht mehr den nötigen Biss besitzen würde und früher böser und kritischer gewesen wäre, aber Trey Parker und Matt Stone verstehen es immer noch ausgezeichnet, gesellschaftliche Reizthemen aufzugreifen und auf ihre gewohnt provokante, doppelbödige Weise zu verarbeiten.