SOUNDGARDEN

Ultramega OK

Letztes Jahr feierte das SOUNDGARDEN-Konsens-Album „Badmotorfinger“ sein 25-jähriges Jubiläum und wurde mit unterschiedlich umfangreichen Neuauflagen bedacht. Jetzt folgt auch die Wiederveröffentlichung ihres Debütalbums „Ultramega OK“, das ursprünglich 1988 bei SST herauskam, dessen Rechte jetzt aber offenbar bei Sub Pop liegen, wo ja bereits 1987 und ’88 die ersten beiden EPs „Screaming Life“ und „Fopp“ erschienen.

Ergänzt wurde das Album um frühere Versionen der Songs, dafür fehlt leider der hervorragende Track „Toy box“, der neben zwei Stücken von „Ultramega OK“ auf der ebenfalls bei SST erschienenen 12“ „Flower“ enthalten war.

Amüsanterweise war „Flower“ 1989 für Spex die Single des Jahres, aber ob diese Wahl heute noch haltbar ist? Wer die schleichende Mainstreamisierung von SOUNDGARDEN in den Folgejahren eher kritisch sah und sich von der Band abwendete, bekommt auf „Ultramega OK“ noch die dreckigen, unpolierten und richtig guten „Grunge“-SOUNDGARDEN geliefert, die ähnlich wie der MUDHONEY- und PEARL JAM-Vorläufer GREEN RIVER eine brachiale Mischung aus Punk und Hardrock spielten, in einer Schnittmenge aus STOOGES, 205, LED ZEPPELIN und BLACK SABBATH, und so auch mit einem Bein im Sludge Metal standen.

Zwei Coverversionen gibt es ebenfalls: einmal Howlin’ Wolfs „Smokestack lightning“ und – ein guter Witz – „One minute of silence“ von John Lennon. Eigentlich heißt der „Song“ ja „Two minutes of silence“, aber SOUNDGARDEN unterschlugen schändlicherweise den Part von Yoko Ono.