Joe Adduci hat unter dem Namen SOULED AMERICAN mal wieder eine neue Platte (Nr. 6) aufgenommen und wahrscheinlich hat es kaum jemand bemerkt. Das liegt daran, daß auch Notes Campfire" den schon bekannten esoterisch angehauchten Countryrock beinhaltet, der vom grundsätzlichen Verständnis her näher an Jazz als an Rock ist.
Das Lagerfeuer an dem diese Platte scheinbar aufgenommen wurde, ist deshalb auch keines in der freien Natur, sondern ein elektrisches für die Mietwohnung im zehnten Stock, höchstwahrscheinlich umlagert von Leuten, die darauf warten, endlich mal von einem UFO entführt zu werden, das dann wahrscheinlich wie bei Schweine im Weltallausieht.
Die nur" acht Songs von Notes Campfire" treiben wieder beinahe unmerklich an einem vorbei und wenn man nicht gut aufpaßt, hat man schon das Beste verpaßt. SOULED AMERICAN sind nach wie vor eine sehr atmosphärische und den Geist beruhigende (man könnte beinahe flachlegende" sagen) Angelegenheit, die traditionellen amerikanischen Folk in extremer Langsamkeit und mit vielen Auslassungen präsentiert.
Sehr schön, trotzdem ist ihre erste Platte Fe" nach wie vor ihre Beste, auf der übrigens ein Song namens Notes Campfire" enthalten ist.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #27 II 1997 und Thomas Kerpen