Schon komisch, dass Sega, einstiger Hauptkonkurrent Nintendos auf dem Konsolenmarkt, heutzutage nicht nur Spiele für deren Wii programmiert, seine Figuren sogar auf die Nintendos treffen, sondern jetzt mit „Sonic & Sega All-Stars Racing“ sogar Nintendos extrem erfolgreiche „Mario Kart“-Reihe quasi kopiert.
Wie bei Nintendos Funracer geht es hier darum, unrealistische Rennen in zig bunten Comicwelten zu fahren und dabei den Gegnern mit diversen Sabotage-Items das Fahren schwer zu machen, bloß dass man hier eben mit den Charakteren aus und in der Sega-Welt unterwegs ist.
Was Sega allerdings nicht perfekt kopieren konnte, ist der Charme und der Spielspaß von „Mario Kart“. Denn wo man sich gerade bei „Mario Kart Wii“ immer wieder gerne durch die selben Strecken kämpft, will man bei „Sonic & Sega All-Stars Racing“ diverse Rennstrecken nicht unbedingt nochmals spielen, da sie zu bunt, zu kleinteilig und überfrachtet und zum Teil einfach zu schnell sind.
Gerade im Multiplayer-Modus geht da ganz schnell die Übersicht flöten, auch weil die Sichtperspektive nicht optimal ist: die Autos, Motorräder und Flugzeuge sind zu klein und zu weit weg vom Auge; da hätte man mal besser weiter rangezoomt, auf die Hintergründe der Levels achtet man doch eh kaum.
Man kann mit „Sonic & Sega All-Stars Racing“ durchaus ein paar Stunden Spaß haben (sofern man die furchtbare Musik und den nervigen Kommentator ausstellt) langfristig wird man aber doch wieder auf „Mario Kart Wii“ zurückgreifen wollen.
Aber so können sich zumindest auch die Spieler anderer Konsolen einen Eindruck davon verschaffen, was ihnen mit „Mario Kart“ bisher entgangen ist, denn „Sonic & Sega All-Stars Racing“ ist kein exklusiver Wii-Titel.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #90 Juni/Juli 2010 und André Bohnensack