Luden SOLKYRI auf ihrem letzten Album dazu ein, Mitglied im „Sad Boys Club“ zu werden, so scheinen sie hier zunächst das Manifest zu einem Angry Boys*Girls* Club vorzulegen. Keine Spur scheint mehr übrig von Liebäugeleien mit der Indierock-Sommerhit-Catchyness. Statt ihrer wird die Platte mit krachenden Riffs eingeleitet, die von noch mehr Riffs und Breakdowns abgelöst werden. Dieserart wird ein Boden bereitet, aus dem im Laufe des Albums dann überraschend doch immer sonnigere Songs ausbrechen: als gössen SOLKYRI zunächst eine Schicht Beton, um dann in Zeitraffer einzelne Blumen durch ihn hindurch zu schicken. Das ist ein klischeehaftes Bild, klar, aber gleichermaßen ist auch die Ausführung der Songs auf „Mount Pleasant“ nicht frei von Klischees. Doch die Laufrichtung des Albums von Krach zu Lebensfreude, die mit dem letzten Song „Gueules cassées“ wieder in ihren eigenen Anfang zurückgespeist wird, ist eine ambitionierte und eine in ihrer Ambition auf jeden Fall bewundernswerte.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #152 Oktober/November 2020 und Simon Nagy
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #101 April/Mai 2012 und Konstantin Hanke
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #120 Juni/Juli 2015 und Simon Nagy