SOCIETY

Neben Stuart Gordons „Re-Animator“ erschien bei Capelight mit „Society“ – die erste Regiearbeit von Brian Yuzna – ein weiterer ehemals indizierter Vertreter des Splatterfilms in ausgezeichneter Qualität auf DVD und Blu-ray.

Inzwischen sogar ab 16 freigegeben, ungeschnitten war „Society“ hierzulande allerdings schon immer. Den Kultstatus von Gordons Film besitzt „Society“ aber sicher nicht. Was beide Filme dennoch verbindet, ist die Person von Yuzna.

Der produzierte „Re-Animator“ und drehte 1990 auch die ebenfalls sehr über die Stränge schlagende Fortsetzung „Bride Of Re-Animator“, und zeigte damit noch mal deutlich die Parallelen zu James Whales beiden „Frankenstein“-Filmen aus den 30er Jahren auf.

Als Produzent hatte Yuzna aber meist ein besseres Händchen, sieht man mal von seinem „Return Of The Living Dead III“ von 1993 ab, der nicht allzu viel mit Dan O’Bannons „The Return Of The Living Dead“ von 1985 zu tun hatte, dafür aber selbst unerschrockensten Piercing-Fans das Fürchten lehrte.

Auch „Society“ steht deutlich in dem Bemühen, sich irgendwie vom Rest des Horror-Genres abzuheben und tatsächlich eine Art Message zu transportieren. Die könnte recht klassenkämpferisch lauten, dass die Oberschicht die Unterschicht systematisch aussaugt, und das nicht nur im übertragenen Sinne.

Zu Beginn bedient sich Yuzna dafür bekannter Stereotype typisch amerikanischer Teenagerkomödien. Im Mittelpunkt steht dabei ein gewisser Bill Whitney, der im noblen Beverly Hills ein sorgenfreies Leben führt und kurz vor der Wahl zum Schulpräsidenten steht, bis er merkt, dass die feine Gesellschaft um ihn herum sich immer eigenartiger verhält.

„Society“ eskaliert schließlich in einem beeindruckend surrealen Finale, bei dem sich Maskenbildner Screaming Mad George seinem Namen entsprechend herrlich austoben konnte.