New Red Archives, das einst in San Francisco ansässige Label von Nicky Garratt (ex-UK SUBS), war Ende der Achtziger und bis Mitte der Neunziger eines der spannendsten US-Punk-Labels, doch seit Jahren schon ist es inaktiv.
Nun hat Cleopatra Records aus Los Angeles wohl dessen Katalog übernommen und eines der vier Alben sowie eine EP der Ende der Siebziger in San Francisco gegründeten SOCIAL UNREST neu aufgelegt.
Dabei handelt es sich um die „Rat In A Maze“-12“ (1982) sowie das zweite Album „Before The Fall“ (1986) – die beiden anderen Klassiker-Alben „SU 2000“ (1985) und „Now And Forever“ (1988) harren also noch der Neuveröffentlichung.
„Rat In A Maze“ war von NRA 2009 schon mal neu aufgelegt worden, „Before The Fall“ ist meines Wissen bislang nie rereleaset worden, ebenso wie die beiden anderen. Allerdings hatte es 1996 den Doppel-CD-Release „The Complete Studio Recordings Vol.
1 and 2“ (New Red Archives/Fire Engine) gegeben, das die „Making Room For Youth“-7“, die „Rat In A Maze“-12“ sowie die drei Alben „SU 2000“, „Before The Fall“ und „Now And Forever“ enthält.
SOCIAL UNREST, die zu Beginn (und nach der zweiten Reunion vor ein paar Jahren) Creetin K-Os als Sänger hatten, wurden für mich, bei allem Respekt für den packenden Punkrock auf „Rat In A Maze“, erst mit dem Einstieg von Jason Honea (der lange schon in Berlin lebt und zuletzt mit DYSNEA BOYS in Erscheinung trat) als Sänger wirklich interessant: der Sound der Band hatte sich markant verändert, war grooviger geworden, ohne deshalb weniger Hardcore zu sein, und Honeas Gesang ist bei diesen drei Alben auch erheblich variabler.
Leider löste sich die Band 1987 nach ihrer ersten Europatour (ich habe sie damals live gesehen!) auf, reformierte sich zwischenzeitlich in der ’87er Besetzung und spielte sogar 1996 mit „New Lows“ ein neues Album ein.
Den unwiderstehlichen Gitarrensound auf „Before The Fall“ haben wir neben Danny Norwood auch James Brogan zu verdanken, der bis 2000 bei SAMIAM spielte. Ein absolut essentielles Album, dessen Titeltrack „Before the fall“ ein absoluter Kracher ist, der aber direkt danach von „American steel“ übertroffen wird – und es folgen noch elf weitere Songs, etwa das famose „God in heaven“.
Begeisternd auch die druckvolle Produktion von Peter Miller – damals klangen eine Menge anderer Hardcore-Bands viel schlechter!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #73 August/September 2007 und Jason Honea
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #22 I 1996 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #137 April/Mai 2018 und Joachim Hiller
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #22 I 1996 und Joachim Hiller