Man muss schon ziemlich gut sein, um ein Album mit einem Acapella-Song zu beginnen, der mit feinster Südstaaten-Bluegrass-Kultur besticht. Noch besser muss man sein, wenn man nicht aus dem Süden der USA, sondern aus dem Süden Deutschlands, genauer gesagt, aus Nürnberg kommt.
Wer gerne eine Lektion darin haben möchte, wie sich Country anhören sollte, bei dem man mit gutem Gewissen und breitem Grinsen die Frage nach dem eigenen Musikgeschmack beantworten kann, der darf hier seine Ohren auftun, sollte aber darauf gefasst sein, seine Vorurteile von Cowboyhut schwingenden Rodeofans und Glitzerhemden tragenden Truckfahrern in den Arsch gesteckt zu bekommen.
SMOKESTACK LIGHTNIN' wandern zielsicher auf dem Grat zum klassischem Nashville Country, scheuen sich aber dabei keineswegs, auch mal die Garagenkarte auszuspielen oder das bereits von Haien angefressene Surfbrett auszupacken, auf dem ein Monster-Rock'n'Roll-Aufkleber prangt.
Allerdings bin ich sauer, dass bei der anstehenden Tour kein einziger Club auch nur in der Nähe von Köln auf dem Programm steht. Da erbitte ich mir schleunigst Nachbesserung. (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #78 Juni/Juli 2008 und Claus Wittwer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #65 April/Mai 2006 und Thomas Neumann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #42 März/April/Mai 2001 und Joachim Hiller