Hölle, das rockt! Durch diese Platte wird der Gang zum Hals-Nasen-Ohren- Arzt ziemlich überflüssig: "777 Bloodrock" bläst einem wirklich den Ohrenschmalz aus den verstopften Gehörgängen. Was die fünf Hochhauskinder aus Kiel hier auf ihrem zweiten Album abliefern, das hat wahrlich die Bezeichnung "Bloodrock" verdient.
Ausnahmsweise zitiere ich mal direkt aus dem beiliegenden Infozettel der Plattenfirma: "Hier gibt es keine tollen Autos, fetten Oberarme und geilen Weiber, sondern billige Drogen, schlechte Tätowierungen und häßliche Fressen." Stimmt vollkommen.
Die schmierige Melange, die sich irgendwo im Dreieck Stoner Rock, Punk und Schweinerock bewegt, klingt tatsächlich wie ein Exzess der ganz besonderen Art. Durch die Verwendung von drei Gitarren drücken einen Songs wie z.B.
"Ugly German Trash" oder "Beelzebubba Walk" so gnadenlos an die Wand, dass der Bierbauch ordentlich in Bewegung gerät. Durch zwei geschickt eingestreute, eher ruhige Instrumentalstücke, von denen eines den denkwürdigen Titel "Pulp Fiction Nazis Must Die" trägt, gelingt es SMOKE BLOW, das doch recht heftige Material gekonnt aufzulockern.
Wieso in die Ferne schweifen, wenn es das Gute auch in heimatlichen Gefilden zu hören gibt? Sagt ja zu SMOKE BLOW, sagt ja zum schlechten Geschmack mit Stil!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #38 März/April/Mai 2000 und Elmar Salmutter