Mit ihrem Langspieldebüt „Especially For You“ gelang den aus Carteret, New Jersey stammenden THE SMITHEREENS 1986 in Zeiten, in denen R.E.M. langsam Richtung Stadionrock abwanderten, eine Art Kult-Album für Freunde klassischer US-Gitarrenmusik.
Darauf vereinigten THE SMITHEREENS ihre Vorliebe für die Pop-Sounds der „British Invasion“ der Sechziger mit dem amerikanischen College-Rock der Achtziger, wo man ähnlich wie bei R.E.M. stark THE BYRDS heraushören konnte.
Weitere Platten haben sie seitdem zwar aufgenommen, zuletzt eines mit BEATLES-Coverversionen, neben ihrer Version von „Tommy“ von THE WHO und einem Weihnachtsalbum. Und so dürfte ihr letztes echtes Studioalbum „God Save The Smithereens“ von 1999 gewesen sein, bei dem die SMITHEREENS auch schon wenig Wert auf den aktuellen Zeitgeist gelegt hatten.
Daran hat sich auch auf „2011“ nichts geändert, auf dem sich „Jingle Jangle“-Gitarrensounds und entspannter Mod-Pop in nach wie vor gelungener Form in das amerikanisch geprägte Rock-Verständnis der SMITHEREENS einfügen, die – zumindest im Geiste – schwarze Lederjacken über ihren Paisley-Hemden tragen.
Qualitativ kann „2011“ deshalb durchaus an „Especially For You“ anknüpfen und wurde, da schließt sich der Kreis wieder, wie schon das Debüt von Don Dixon produziert, der auch bei „Murmur“ und „Reckoning“ von R.E.M.
als Produzent tätig war. Ein Album, das trotz zuerst wenig herausstechender Songs mit jedem Hören besser wird.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #99 Dezember 2011/Januar 2012 und Thomas Kerpen