Wer regelmässig das Ox liest, dürfte anhand meiner Playlists mitbekommen haben, dass die legendären GUNS'N'ROSES eine meiner Alltime Favourite Bands sind. Während Axl mit neuer Besetzung wieder an alte Zeiten anknüpfen will, gibt es das zweite Soloablum vom Gitarrenmeister mit der lustigen Pudelfrisur samt seinem Anhängsel namens Snakepit.
Glücklicherweise ist es aber bei dieser Band nicht so, dass ausschliesslich Slash im Vordergrund steht und die restlichen Musiker nur nötiges Beiwerk sind. Vielmehr ist die Platte wirklich das Resultat einer Band, nicht eines Projektes oder eines namhaften Künstlers, der mit Studiomusikern seine Soloträume verwirklicht.
Einstieg findet das Werk mit "Been There Lately", einer absolut genialen Power Rock'n'Roll-Nummer, die auf jede gute Autofahrcompilation gehört. Ich will es nicht so drastisch ausdrücken wie ein gewisser Joachim H., der kürzlich behauptete: "Der erste Song ist absolut grossartig, aber danach merkt man einfach, dass ein abgehalfteter Rockstar sich ein paar Leute gesucht hat und gnadenlos verkackt...".
Obwohl ich auf den ersten Blick auch so dachte, finden sich nach mehreren Durchläufen "Ain't Life Grand" aber einige weitere Songs, die durchaus okay sind. Positiv fällt vor allem auf, dass hier nicht versucht wurde, ein GUNS'N'ROSES Plagiat abzuliefern, sondern schön eigenständig und fernab von Gunners-Zeiten agiert wird.
Dafür muss ich aber irgendwie immer wieder an WHITESNAKE denken, wenn ich dieses Scheibchen hier einlege... Naja, eins muss man ja wirklich mal sagen: der Typ ist bestimmt nicht immer im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte und hat gewisse Starallüren, aber Slash ist einfach eine kühle Sau.
Keiner spielt die Gitarre so lässig und locker rockig und präzise wie er und hat dabei noch 'ne Kippe im Pudel. Ach, wie schön wäre es, folgende Schlagzeile zu lesen: "GUNS'N'ROSES to tour Europe, Original Line Up guaranteed!" Aber da wird ja eh nix draus...
schnief...
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #42 März/April/Mai 2001 und Dominik Winter