Ursprünglich bereits 2007 erschienen, ist dies die offenbar nicht überarbeitete Neuauflage der Autobiografie des mit GUNS N’ROSES zu Weltruhm gelangten Gitarristen. Das ist insofern schade, als dass in die Zeit von 2007 bis heute sowohl das Ende von VELVET REVOLVER, der Tod Scott Weilands als auch der Wiedereinstieg von Slash bei GUNS N’ROSES fiel und man hier die Chance vertan hat, auch diese Zeit ins rechte Licht zu rücken. Sei’s drum. In dieser Autobiografie geht es um das Leben von Saul Hudson, den 1965 im englischen Stoke-on-Trent geborenen späteren GUNS N’ROSES-Gitarristen. Man erfährt, wie seine frühen Kindheitserinnerungen an das Leben in England sind, vom Umzug der Familie nach Los Angeles, der baldigen Trennung der Eltern (der Vater Maler, die Mutter Kostümbildnerin), von frühen Kontakte zu Größen wie David Bowie, mit dem die Mutter eine Zeitlang eine Affäre hatte und der mit eigener Frau und Kind zu Besuch vorbeischaute, seinem Interesse an Reptilien jeglicher Art, die er gerne auch einmal in Zoohandlungen klaute. Überhaupt sein jugendlicher Drang, Ladendiebstähle zu begehen wird beschrieben wie auch seine Liebe zum BMXen, was mit eindrucksvollen Fotos unterstrichen wird. Mit 16 entdeckt er das Gitarrespielen, was fortan seine Leidenschaft werden und bleiben wird. Wie bei so vielen Musikerbiografien auch ist es vor allem die frühe, unbekannte Zeit vor dem großen Durchbruch, die wirklich spannend ist, da das Leben danach dann doch schon an der einen oder anderen Stelle ausgebreitet wurde. Sehr positiv ins Gewicht fällt, dass sich diese Autobiografie wirklich sehr gut lesen lässt und man ständig das Gefühl hat, weiterlesen zu müssen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #155 April/Mai 2021 und Guntram Pintgen