Foto

SLADE

Slade Alive!

Wer weiß schon, welche Bücher 1972 die bestverkauften Waren, welche Filme die Leute ins Kino zogen, welche Platten Rockfans elektrisierten? Auf Musik bezogen denkt man meist an Bands, die heute noch aktiv sind – PINK FLOYD, ROLLING STONES, und so weiter, die großen Namen.

Aber dass ein Live-Album von SLADE in UK mehr als ein Jahr in den Charts war, in Australien zur damals bestverkauften Platte nach „Sgt. Pepper ...“ von den BEATLES wurde? Verrückt. SLADE sind heute fast vergessen, jedoch immer noch aktiv – ihr legendärer Frontmann Noddy Holder stieg allerdings 1992 aus.

Rückblickend ist es freilich bisweilen schwer, die Faszination nachzuvollziehen, die eine Band einst ausübte – im Fall von SLADE und diesem Album auch deshalb, weil unter den sieben Songs keiner der Hits wie „Mama weer all crazee now“, „Gudbuy T’Jane“ oder „Cum on feel the noize“ enthalten ist, stattdessen vier Coversongs, unter anderem von TEN YEARS AFTER und STEPPENWOLF („Born to be wild“).

Aber das Album hat(te) wohl irgendwas, sonst wäre kaum dieses Joey Ramone-Zitat überliefert: „I spent most of the early 70s listening to ,Slade Alive!‘ thinking to myself, ,Wow – this is what I want to do.

I want to make that kind of intensity for myself.‘ A couple of years later I was at CBGB’s doing my best Noddy Holder.“ Erschienen ist diese Neuauflage im Rahmen der „The Art of Album“-Reihe, die in Zeiten von Streaming und Singles einen Kontrapunkt setzen soll.

Entsprechend schön ist die Ausstattung mit Hardcover und umfangreichen Linernotes im mit vielen Fotos ausgestatteten Booklet.