Nachdem Crucial Blast 2005 und 2006 die aktuellen Alben der reanimierten SKULLFLOWER veröffentlichten, legen sie jetzt das ursprünglich 1992 auf Justin Broadricks (GODFLESH, JESU) Label HeadDirt erschienene Album "IIIrd Gatekeeper" neu auf, das für viele als das unübertroffene Meisterwerk der Band gilt.
Die 1987 aus TOTAL und PURE hervorgegangenen SKULLFLOWER entstammen zwar der englischen Power-Electronics-Szene, benutzten aber im Gegensatz zu Bands wie WHITEHOUSE oder CONSUMER ELECTRONICS keine (oder kaum) Elektronik, sondern behielten wie ihre Bruderband RAMLEH eine klassische Rock-Instrumentierung bei und entfernten sich beim Songwriting nicht allzu sehr von gängigen Rock-Strukturen.
Bis 1996 veröffentlichten SKULLFLOWER in wechselndem Line-up (nur Gitarrist Mathew Bower und Schlagzeuger Stuart Dennison waren Konstanten, zudem fand ein ständiger Austausch mit RAMLEH statt) diverse Alben und EPs auf Labels wie Broken Flag, Shock, VHF, HeadDirt und sogar SFTRI, danach machte Bower wieder mit TOTAL sowie seinem neuen Projekt SUNROOF! weiter.
Seit 2005 betreibt Bower SKULLFLOWER im Alleingang und die Noise-Drones, die er auf den beiden Alben seit der "Reunion" erschaffen hat, sind mit dem, was man 1992 noch als Trio einspielte, nicht zu vergleichen.
Zwar war auch "IIIrd Gatekeeper" in erster Linie ein schwer zu verdauender Brocken größtenteils instrumentaler Monotonie, aber statt Soundscapes gab es hier noch tiefe Bassläufe, ein echtes Schlagzeug und brutale, krachige Gitarren, statt Kakophonie zwar noisige und teils psychedelische, aber immer nachvollziehbare Songs, die sich eher in der Nähe von Bands wie GODFLESH und SWANS bewegten als in der des Industrials.
Und so faszinierend die aktuellen Platten Bowers auch sein mögen, so fantastisch hypnotisch und brachial wie hier gefallen mir SKULLFLOWER wesentlich besser. "IIIrd Gatekeeper" gilt zu Recht als Genre-Klassiker.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #76 Februar/März 2008 und André Bohnensack
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #20 II 1995 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #69 Dezember 2006/Januar 2007 und Christian Maiwald