SKAPEGOAT

Allaboutaway CD

Dies ist das zweite Album der Band aus dem Schwäbischen, die ihrer Linie treu bleibt und alles in Eigenregie regelt. Allem Anschein nach handelt es sich hier um eine Art Konzeptalbum, die Songtitel zusammengenommen ergeben nämlich den Satz "Fin - An Emergency Exit For A Fly Guy Hangin' On To Travel To Escape This Child's Play Hoping Everything Changes When He Returns".

Raum für Interpretationen. Das erste, das "Album Of The Universe" aus dem Jahr 2001, lief bei mir noch irgendwie unter Metalcore oder Screamo. Na ja, nagelt mich nicht auf Begriffe fest, jedenfalls ging es da stellenweise ziemlich hart zur Sache.

Aber jetzt frage ich mich, was in den Jahren seitdem passiert ist. "Allaboutaway" startet mit einem opulenten Siebenminüter, der zeigt, wo es langgeht, ist er doch nicht der einzige Song von epischem Ausmaß.

Kurz sind lediglich die instrumentalen Zwischenstücke hier und da. Apropos instrumenta: von der Veranlagung her könnte das hier auch reine Instrumentalmusik sein. Die Songs starten häufig ruhig, lassen sich viel Zeit, bevor sie sich geduldig in laute Lärmorgien steigern oder unvermittelt gewaltig losbrechen.

SKAPEGOAT erzeugen dichte und wenig farbenfrohe Klanglandschaften, wie man es etwa von Bands wie MOGWAI kennt. Die eine oder andere Soundspielerei sorgt zusätzlich für Atmosphäre, und dann ist da eben noch der Gesang, der aber eher unauffällig ist und keineswegs im Gesamtgefüge stört.

Dieses Album ist in jeder Hinsicht überdimensional und beinahe tränenrührig imposant arrangiert, da kann ich der Band nur zur Weiterentwicklung und zum musikalisch ziemlich großen Wurf gratulieren, falls ich sie irgendwann mal treffen sollte.

(57:32)