SIOUXSIE

Mantaray CD

Die Erwartungen waren hoch, was Siouxsie wohl auf ihrem ersten Soloalbum präsentieren würde. Bereits der Opener, die Singleauskopplung "Into a swan", klingt wie ein merkwürdig anmutendes Industrial-Konglomerat à la MINISTRY, allerdings radiotauglich glattgebügelt, und so geht es im Prinzip weiter.

Hier und da ein Song oder ein Sound, und sei es nur das Xylophon, welches an alte BANSHEES- und CREATURES-Zeiten erinnert, allerdings wird fast alles auf "Mantaray" mit harten Gitarren im glatten Weichspülprogramm kombiniert.

Das Album vermittelt so einen eher sterilen Eindruck. Ob es daran liegt, dass Schlagzeuger und Ehemann und Budgie nicht mehr dabei ist (die beiden haben sich getrennt), weiß ich nicht. Stattdessen tauchen Namen wie Steve Evans (arbeitete bereits mit Robert Plant) oder Charlie Jones (arbeitete mit GOLDFRAPP) auf.

Die beiden produzierten nicht nur das Album, sondern schrieben auch gleich mit Siouxsie zusammen die Stücke und spielten auch noch Gitarre beziehungsweise Bass ein. Das Schlagzeug übernahm Clive Deemer, zuvor unter anderem bei Robbie Williams und PORTISHEAD aktiv.

Dies vielleicht als Erklärung. Die zuletzt veröffentlichte Siouxsie-DVD "Dreamshow" offenbarte bereits die schwindenden Sangeskünste und wirkt jetzt, im nachhinein, eher wie ein Schlusspunkt.

Trotz einiger guter Songs wie "Drone zone" ist "Mantaray" als Soloalbum enttäuschend. Für einige frühe Fans begann ja bereits der Abstieg mit Siouxsies Aufstieg zur Gothic-Ikone. (41:00) (6)