Das zweite Album einer Londoner Art-Rock/Pop-Band mit eher hektischem Rythmus-Verständnis, was Vergleiche mit XTC oder den SPARKS recht naheliegend erscheinen lässt, und die sich zeitlich nicht so genau in die Musikgeschichte einordnen lässt.
Wobei einem komischerweise dabei sogar der überspannte Wave/Punk-Sound der BRIEFS in den Sinn kommt. SILVERY können in dieser Hinsicht auf einen sehr schönen Grundsound verweisen mit überdrehter karnevalesker Stimmung, der ordentlich Gas gibt.
Eventuell etwas zu viel Gas, denn SILVERY scheinen dabei ständig über die eigenen Füße zu stolpern und die guten Ideen ihres Songwritings zu zerlegen, wie Besoffene die Kegel einer Bowlingbahn.
Unter dem Strich bleibt auf „Railway Architecture“ wenig hängen, oder um es mit den Worten von Frank Drebin zu sagen: „Bitte gehen Sie weiter! Es gibt hier nichts, aber auch absolut gar nichts zu sehen!“ Ihre besten Momente haben SILVERY immer dann, wenn sie sich mehr als zwei Minuten Zeit für ihre Songs lassen und das Tempo drosseln, wie beim zweitletzten Track „You give a little love“ mit seinen deutlichen BEATLES-Referenzen.
In dieser Form sind SILVERY leider bisher nur ein „One Trick Pony“, aber zumindest eines, das sicher noch einige Kunststücke dazulernen kann.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #94 Februar/März 2011 und Thomas Kerpen