Ich muss gestehen, anfangs war ich ziemlich enttäuscht von diesem Lebenszeichen der Schweizer. Ähnlich wie bei den Landsmännern KNUT vollzogen SHORA einen, in diesem Fall sogar massiven Richtungswandel.
Der Sound anno 2005 hat gar nichts mehr mit dem Chaos-Core der alten Tage am Hut, als man noch die Bühne mit Bands à la BOTCH und CONVERGE teilte. Stattdessen geht man nun wesentlich ruhiger zur Sache, und statt musikalisch die Keule zu schwingen, malt man lieber epische Soundlandschaften.
"Malval" brauchte ein paar Anläufe bei mir, bis der Funke so richtig zünden wollte, dafür aber wird die geneigte Hörerschaft mit immer neuen Details im instrumentalen Klangkosmos belohnt, die einem sofort veranlassen, sich eine weitere halbe Stunde mit diesem Album einzulassen.
Jedes einzelne Lied verdient es, vom ersten bis zum letzten Ton aufmerksam gehört zu werden, insbesondere der zurückhaltende, minimale Gesangsansatz beim letzten Stück hat es mir angetan.
Ein überraschendes und äußerst bezauberndes Album, das SHORA hier vorgelegt haben. (09/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #64 Februar/März 2006 und Uwe Kubassa