SHELS

Plains Of The Purple Buffalo

Klassische Musik ist nicht so mein Ding, doch Einzelaspekte daran sind interessant. Die riesige Pauke etwa, ein Monster von Bassdrum, das so niederfrequent wummert, dass ich mich frage, warum Doom- und Post-Metal-Bands nicht schon längst mit so was arbeiten: Ein Schlag, und bis in die letzte Reihe wackeln die Köpfe.

Mit ähnlichem Wumms geht es im knapp achtminütigen Opener „Journey to the plains“ von SHELS los, und das passt zum cinemascopischen Sound der Formation um Mehdi Safa. Der war einst bei der UK-Hardcore-Band MAHUMODO, lebt aber mittlerweile in Kalifornien.

Wem RED SPAROWES und NEUROSIS schon zu bombastisch sind, der dürfte an SHELS (die man eigentlich *shels schreibt) kaum Gefallen finden. „Plains Of The Purple Buffalo“ hat mehr als andere Releases aus diesem breitgefächerten Genre eine soundtrackhafte Wirkung.

Mag sein, dass man Alben wie dieses in 20, 30 Jahren so kitschig findet, wie es einem heute mit YES, GENESIS und anderem Prog-Rock-Zeug aus den Siebzigern geht, vielleicht aber erreichen einige Releases des Genres aber auch den zeitlosen Status von PINK FLOYD-Alben.

Möglich, dass SHELS dies mit ihrem neuen, zweiten Album gelingt, für dessen Genuss man sich Zeit und Ruhe gönnen muss.