Was soll man von Studioplatten von One-Man-Bands halten? Die Studioarbeit ist für die EinzelgängerInnen wohl mehr Zwang als Spaß, liegt ihre Qualität doch darin, zu zeigen, dass sie alleine besser sind als andere zu viert.
Auf CD aber ist es egal, ob nun ein/e MusikerIn oder zwanzig MusikerInnen daran beteiligt sind. Bei Sheik Anorak gelingt die Umsetzung der Live-Energie auf CD, wie erwartet, kaum. Welche/n CD-HörerIn interessiert es da, dass der Herr aus Lyon Multi-Instrumentalist ist? Frank Garcia, der Mann hinter Sheik Anorak, liefert ein passables Album ab zwischen Noise („Stuck in there“), Post-Rock („The summit“) und Indierock („Tomorrow never knows“, mit Gastsängerin).
Die Produktion fällt roh aus. Das drängt Sheik Anorak aber nicht in die Ecke von anderen One-Man-Bands (King Automatic, Reverend Beat-Man, Delaney Davidson, Jack Torera und natürlich: Hasil Adkins).
Seine Musik ist weniger zum Tanzen und hat im Entferntesten mit Garage zu tun. Dafür fällt das Schlagzeugsspiel zu extravagant aus und sind die Songs auch zu wenig auf den Punkt gebracht.
Auf CD ist mir das mir zu wenig, aber dank stilistischer Abgrenzung zu anderen mir bekannten One-Man-Bands warte ich gespannt auf ein allfälliges Konzert.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #119 April/Mai 2015 und Maurus Candrian