Schon „Aurora“, der erste Song auf „Red Suns“, dem nach „Blindfolded And Doomed“ zweiten Album der Schweizer SEED OF PAIN, macht deutlich, dass man sich mit dieser Platte schwerer tun wird wie mit dem Debüt, denn selten erkennt man zwischen nur zwei Alben ein derart hohes Maß an Weiterentwicklung.
Die Band machte intensiven Gebrauch von der viel zitierten künstlerischen Freiheit, schraubte die Punk- und Hardcore-Einflüsse weitestgehend zurück, hob dafür aber den Dark Wave-Anteil immens an und klingt dadurch um ein Vielfaches düsterer und schwerer.
Zusammen mit den überaus metaphorischen Texten ergibt sich daraus eine Platte, die gelegentlich Erinnerungen an die Leverkusener PROFAN aufkommen lässt, die Ende der Neunziger mit „Sündentreibhaus“ ein nicht minder intensives Werk veröffentlichten, das seiner Zeit weit voraus war.
Sollten SEED OF PAIN den Zweck verfolgt haben, dass man sich nach Genuss ihres neuen Albums schlecht und beklommen fühlt, dann ist ihnen dieses Unterfangen sehr gut gelungen. Kaum zu glauben, wie unfassbar brutal derart reduzierte Gitarren und dafür umso mehr eingesetzte Elektrospielereien klingen können.
Definitiv ein Highlight!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #89 April/Mai 2010 und Jens Kirsch
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #81 Dezember 2008/Januar 2009 und Sebastian Banse
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #77 April/Mai 2008 und Bodo Unbroken
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #99 Dezember 2011/Januar 2012 und Jens Kirsch