Und ewig leidet die Emoband. Doch das ist Selbstzweck, SCUT schwelgen eben lieber in Melancholie als wütend auf die Pauke zu hauen. Dabei besitzt das Wiesbadener Quartett durchaus das Know-how, um druckvolle Songs zu spielen.
Sie sind ein Fallbeispiel für Emocore der späten Neunziger, für Absolventen der JIMMY EAT WORLD-Schule. Schrammelpop, der sich schier endlos steigert und doch nie ankommt im unkontrollierten Ausbruch.
Lange Instrumental-Passagen, immer die gleiche Kombination aus dick geschichteten Gitarren und bittersüßen Intervallen. Das ewige Crescendo. Unbestritten sind SCUT gut eingespielt, technisch ist an ihrer Platte nichts auszusetzen, innerhalb des engen Korsetts ist sie sogar abwechslungsreich.
Leider kommen SCUT aber viel zu spät. Inzwischen haben sich viele Bands schon wieder aufgelöst, die um die Jahrtausendwende im Emo-Zug fuhren - auf dem Trittbrett. Und während ich den Resteaufguss eines totgespielten Genres höre, überwältigen mich meine Gefühle.
Emo 2007: Das ist zum Heulen. (40:19) (3)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #60 Juni/Juli 2005 und Simon Brüggemann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #61 August/September 2005 und Björn Bauermeister
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #72 Juni/Juli 2007 und Arne Koepke