„Eine Firma vor die Wand zu fahren ist wie ein Unfall mit dem Auto“ sagt David Cantolla und erzählt die Geschichte seines eigenen Scheiterns im Rückwärtslauf. Insgesamt sechs Unfallphasen macht er aus: 1.
Wahrnehmung, 2. Aufprall und Ablauf, 3. Nachwirkungen, 4. Krankenhaus, 5. Rehabilitation, 6. Wieder bei null anfangen. 2001 ist es für Cantolla also soweit, die Dotcom-Blase ist geplatzt, seine noch in Studententagen gegründetes Unternehmen „Teknoland“ Schrott, fast alle Freundschaften dahin.
Was also tun? Zunächst einmal Tag und Nacht „Diablo II“ zocken. Schnelle Erfolge müssen her. Dann das Konto vor lauter Wut über einen verweigerten Kredit auflösen. Und die verbliebenen 986 Euro? Möglichst schnell verprassen, lachen und dann wirklich wieder bei null anfangen.
Naja, eigentlich bei 5 Euro. Es gelingt dennoch: Cantolla kreiert die Kinderserie „Pocoyo“, erhält zahlreiche Preise und verkauft die Rechte weltweit. Sehr schöne Zeichnungen über die mir absolut fremde Welt des Finanzmarktes, die auch Kung-Fu Meister Yan mir zwar deuten, aber beim besten Willen nicht näherbringen kann.
Allein die Bilder sind das Lesen/Anschauen aber wirklich wert.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #111 Dezember 2013/Januar 2014 und Anke Kalau