Auf „Noite“ versammeln SANGRE DE MUERDAGO zwölf Stücke, die verwunschen wirken, dabei voller Güte sind und zudem – weil sie komplett aus der Zeit gefallen zu sein scheinen – allwissend erscheinen. Diese Spielart des (Neo-)Folk aus Galizien verbeugt sich vor der Natur, ist in gleichen Teilen melancholisch und tröstend, liebevoll und getrieben von großer Zuversicht.
Die sagenumwobenen Flötenarrangements umschmeicheln das ausnahmslos analoge Instrumentarium, eine federleichte Akustikgitarre tritt in Dialog zu einer Drehleier. Dazu singt Pablo C. beschwörend und ausdrucksvoll.
Auch wenn er außerdem Gitarrist der Leipziger Black Metal-Band ANTLERS ist, ist es verblüffend, dass SANGRE DE MUERDAGO für derart viele Metal-Festivals gebucht werden. Andererseits: Wo, wenn nicht auf dem Roadburn Festival, braucht man behagliche Musik, an der man sich zur Abwechslung festhalten kann?
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #137 April/Mai 2018 und Henrik Beeke
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #121 August/September 2015 und Henrik Beeke