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SAM SNITCHY

Talking Talking

Wow, wer beim Opener nicht umgehend auf die Tanzfläche drängelt, muss wirklich wichtigere Dinge zu erledigen haben. Unfassbar packender, lasziver Arschwackelsong, dem weitere folgen. Bis auf einzelne Ausnahmen bewegen (!) wir uns hier in einer schwülstigen Abrissbar, deren Beleuchtung jede und jeden in ein schmeichelhaftes rotes Licht taucht. Es riecht nach frischem Schweiß, wenig Sauerstoff und jeder Menge Pheromonen. Elektropunk mit extrem viel Soul, Sexiness, repetitiven Elementen, reichlich Instant-Hits und allem, was den Arsch zum Wackeln bringt. Dabei wird die komplette Bandbreite abgedeckt, von langsamem Antanzen bis zum exzessiven Pogo. So oder so bist du am Ende klatschnass, völlig fertig, platt, aber glücklich. Die wiederkehrenden Elemente, der allgegenwärtige Synthesizer und die perfekte Rhythmussektion lassen keine Wünsche offen. In manchen Momenten klingt das nach den tanzbaren Nummern von BRUCH, auch vom Songaufbau her, bricht aber nie mit der Stimmung und funktioniert so wie ein sensibel abgestimmtes DJ-Set für einen dieser seltenen perfekten Abende, an denen auch die Bewegungslegastheniker ihre verdrängten Moves auspacken, um heimlich in einer dunklen Ecke alles zu geben. So simpel, doch so dicht und packend, dabei klingt alles aus einem Guss. Sexy und tanzbar.