RUNNING WILD

Rapid Foray

Mann, Mann, Mann, was waren das damals noch für Zeiten, als ich mir mit meinen damals zarten 16 Jahren den Tennisschläger „umschnallte“ und in bester Manier den Rock’n’Rolf gab zum RUNNING WILD-Übersong „Genesis – The making and the fall of man“ vom „Black Hand Inn“-Album.

Undenkbar damals, dass es mit dieser Wahnsinnsband wegen solcher musikalischen Totalausfälle wie „Shadowmaker“ von 2012 oder „Resilient“ von 2013 mal total den Bach runtergehen könnte. Knapp drei Jahre nach der letzten Katastrophe scheint sich Herr Rolf Kasparek aber wieder gefangen zu haben, denn „Rapid Foray“ ist tatsächlich ein richtig gutes Album geworden, das zuweilen sogar Erinnerungen an alte Klassiker aufkommen lässt.

Hier sei stellvertretend die Phase zwischen „Port Royal“ (1988) und „Black Hand Inn“ (1994) genannt, die in den neuen Songs immer wieder durchscheint. Schade nur, dass der Sound den neuen Stücken insgesamt nur mäßig gerecht wird.

Insbesondere das Schlagzeug klingt blechern und auch extrem ideenlos. Kaum zu glauben, dass hier tatsächlich ein Drummer aus Fleisch und Blut am Werk gewesen sein soll, was Herr Kasparek jedoch nicht müde wird zu betonen.

Aber sei es drum: Alte Fans dürften dank der durchaus starken Songs wieder milde gestimmt sein und daher über den schwachbrüstigen Klang mitunter hinwegsehen. Bleibt zu hoffen, dass der Kapitän das Schiff nun auf Kurs hält und auch künftig musikalisch starke Platten liefert.