Foto

RULES OF THIS GAME

The Day We Lost Our Fears

Große Verwirrung beim Rezensenten: Das Label ist ihm eher durch soliden Streetpunk, Ska und Ähnliches bekannt, eine Veröffentlichung wie von RULES OF THIS GAME hätte er dort nicht erwartet. Denn das Duo aus dem Rheinland präsentiert auf seinem Debütalbum eine sehr eingängige Melange aus Alternative Rock, großflächigen Synthie-Pop und zuckersüßen Gesangsmelodien, souverän ausgeführt von Sängerin Alessa. Ecken und Kanten, rumpelige Songstrukturen oder eine rustikale Aufnahmequalität finden sich hier nicht. Das komplette Album ist so sehr auf knitterfreie Gefälligkeit gebügelt, wie man sie von Avril Lavigne oder Taylor Swift kennt. Selbst vor großzügigem AutoTune-Einsatz wird nicht zurückgeschreckt. Die so hergestellte Künstlichkeit ist sicher zum großen Teil gewollt, in ihrer gesamten Pop-Inszenierung wirken sie so sweet wie eine K-Pop/J-Pop-Band. So was kann ab und zu spannend sein, leider werde ich auch nach mehrmaligen Hören das Gefühl nicht los, dass ROTG immer ein wenig mit angezogener Handbremse agieren. Etwas mehr Wahnsinn und weniger vorhersehbare Songstrukturen wären schön, vielleicht sieht das die anvisierte Zielgruppe (ich nehme an Altersgruppe 20+) aber auch ganz anders. Dann wäre es allerdings keine Popmusik mehr. Die LP kommt in hübschem Bubbelgum-Pink/Schwarz-Splatter-Vinyl.