Für viele gilt Roy Orbison als Schmusesänger, seine frühen Rockabilly-Songs hört man heutzutage sehr selten. Dabei sind gerade die wild rockenden TEEN KINGS in Verbindung mit Roys Schmelzstimme eine unglaublich heiße Kombination.
„I was a fool“, der erste große Hit, rockt auch heute noch ganz gewaltig, „Tryin‘ to get to you“ hat weit mehr Herzblut als die spätere Presley-Aufnahme, und was mich immer wieder erfreut, ist das völlig ungewöhnliche Gitarrenspiel von Roy, dessen Läufe gelegentlich komplett quer zur Songmelodie arbeiten, aber seltsamerweise funktionieren.
Leider dauerte Roys Rockabilly-Dasein nicht allzu lange, es riefen die Verlockungen des süßen Popstar-Lebens, die Kuschelballaden, all das, was auch Elvis nach der Armee zur armen Wurst hat werden lassen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #103 August/September 2012 und Gereon Helmer