Und weiter geht’s mit der endlosen „Rocks“-Serie. Diesmal steht einer der wichtigsten „Gründerväter“ des Rock’n’Roll im Spotlight, der R&B-Pionier Roy Brown. Dieser war es, der 1947 als Erster das großartige „Good rockin’ tonight“ aufnahm, eine Nummer, die der junge Elvis Presley bei seinen erste Sun Sessions einspielte und damit den Rockabilly, wie wir ihn heute kennen, erfand. Roy Browns Jump-Blues-Nummern erschienen 1948-51 bei DeLuxe, 1952-55 bei King, 1956-58 bei Imperial und später dann bei Home of the Blues, er war ein Innovator und Pionier des Rhythm & Blues, und auch wenn seine Songs unglaublichen Einfluss auf spätere Rock’n’Roll-Generationen haben sollten, konnte Brown nie finanziellen Vorteil daraus ziehen. Sein unnachahmlich kratziger Gesangsstil und seine lässigen, mitunter anzüglichen Nummern sind allerdings ein Kapitel für sich. „Hurry hurry baby“, „Gal from Kokomo“, „Ain’t no rockin’ no more“ und nicht zuletzt seine umwerfende Fassung von „Let the four winds blow“ zeigen den Blues-Shouter, der in seiner Jugend im Kirchenchor als Tenor sang, in bester Form, ein Sänger, der alle Konventionen hinter sich lassen sollte. Die Bear Family-Compilation seiner wichtigsten Werke beschreibt ein Stück Rock-Geschichte, das informative Beiheft vermittelt nötiges Hintergrundwissen, und für die Ohren ist mit einem standesgemäßen Mastering auch bestens gesorgt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #174 Juni/Juli 2024 und Gereon Helmer