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ROTTING OUT

Ronin

Nach einiger Zeit der Auflösung haben sich die Kalifornier ROTTING OUT wieder zusammengerauft und werfen mit „Ronin“ ihr erstes Album seit sieben Jahren auf den Markt – und es könnte großartiger kaum sein. Oldschooliger und doch mit frischer Brise versehener Hardcore-Punk ist die Devise – und es gelingt. Länger als 25 Minuten darf so eine Scheibe nicht sein und die Band macht innerhalb dieser Spielzeit alles richtig. Pfeilschneller, hyperaktiver Hardcore-Punk im Wechsel mit brutalen Moshparts, wo man sich doch glatt in den nächsten Pit (natürlich mit Mund- und Nasenschutz) stürzen möchte. Eine angenehm geerdete Produktion lässt viel Raum für kratzige Details, die Reibeisenstimme von Sänger Walter Delgado klingt angemessen angepisst und textlich arbeitet man sich überwiegend selbstreflexiv an der eigenen traumatischen Vergangenheit ab. Das ist authentisch und die dargestellten Emotionen treffen mit voller Wucht ihr Ziel. Die kurzen, wütenden Song-Eruptionen finden schließlich ihren Höhepunkt im letzten Track „Boy“, der mit fast sechs Minuten Laufzeit den Sack zumacht und als tonnenschwerer Brocken das Album fulminant beendet. Mehr als instant die Repeat-Taste zu drücken, bleibt hier nicht mehr übrig.