Amerikanische Fernsehserien, die in erster Linie ein jugendliches Publikum ansprechen sollen, dienen mehr und mehr als Plattform für die Präsentation neuer, aufstrebender Pop-Bands oder aber einer Wiederbelegung alter Szene-Größen.
Diesem Umstand haben bereits die REMBRANDTS mit ihrem "I'll be there for you" aus dem Straßenfeger "Friends", aber auch die TORIES mit "Jessie" aus der gleichnamigen Serie, NERF HERDER mit ihrem Titel-Song aus "Buffy" und nicht zuletzt die großen alten Männer des Power-Pop-Rock, CHEAP TRICK mit ihrem Opening-Track aus der Serie "Die wilden Siebziger", ihren gestiegenen Bekanntheitsgrad zu verdanken.
Einen ähnlichen Popularitätsschub bekamen in den USA auch die ROSENBERGS, nachdem einer ihrer Songs in "Dawson's Creek" zu hören war und so ließ ein fetter Plattenvertrag nicht lange auf sich warten, der die vier Jungs nach 10 Jahren endloser Tingelei durch die einschlägige Club-Szene des Landes zur Tafelrunde des Power-Pop stoßen ließ.
Nun spielen sie endlich in einer Liga mit den Großen ihrer Zunft, den FOUNTAINS OF WAYNE, MATERIAL ISSUE oder den POSIES und sie haben sich das auch redlich verdient, denn über die Jahre sind sie zu einer festen Institution in Sachen Pop geworden.
Wie vielseitig man den Begriff Pop interpretieren kann wird auf "Department store girl" deutlich. Die ROSENBERGS präsentieren sich als Meister des guten Geschmacks und führen uns durch ihre eigene kleine musikalische Welt, in der vieles vertraut und einladend erscheint.
Ihr ausgeprägtes Faible für die frühen Achtziger und die damit verbundene Pop-Kultur begleitet uns durch das komplette Album. Neben klassischem Power-Pop, wie wir ihn von Bands wie den PLIMSOULS und den SHOES kennen, servieren sie uns leicht wavigen Synthie-Pop im Stile der großen CARS und vergessen darüber hinaus aber auch ihre Schwäche für den Bubblegum-Pop der Siebziger nicht in einige ihrer Songs zu verpacken.
Über all ihren großartigen, hochgradig eingängigen Songs schwebt ein satter Gitarren-Sound, der vor Kraft strotzend den Weg durch die wundervolle ROSENBERG'sche Pop-Landschaft vorgibt. Meine Definition von modernem Power-Pop scheint mit der der ROSENBERGS absolut konform zu gehen.
Ein gutes Gefühl. (51:45) (09/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #56 September/Oktober/November 2004 und Ritchie Apple