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ROSEMARY’S BABY

Vor zehn Jahren erschien „Rosemary’s Baby“, Roman Polanskis Einstand als Regisseur eines amerikanischen Films und eine hervorragende Adaption von Ira Levins gleichnamigem Bestseller aus dem Jahr 1967, das erste Mal auf Blu-ray, in guter Qualität, aber ohne Extras. Bei späteren Neuauflagen kamen zumindest der Trailer, ein kurzes Feature und der 23-minütige Film „Mia & Roman“ hinzu, der während der Dreharbeiten zu „Rosemary’s Baby“ entstand. Auf der aktuell erschienenen 4K UHD-Edition gibt es diese Extras zwar nicht, dafür aber auf der ebenfalls enthaltenen normalen Blu-ray. Bei konkreten Bildvergleichen sieht man deutlich die verbesserte Qualität der 4K-Version, glücklich werden kann man aber auch mit der normalen Blu-ray. Ansonsten gibt es an Polanskis raffiniertem Okkult-Thriller mit satirischer und psychoanalytischer Note nichts zu meckern, falls man den polnischen Regisseur nicht aus anderen Gründen ablehnt. „Rosemary’s Baby“ ist eines von Polanskis absoluten Meisterwerken, aber fast könnte man meinen, er hätte mit seinem Film über eine junge Frau (Mia Farrow), die einer Satanistensekte dienen soll, um den Antichristen zu gebären, die Büchse der Pandora geöffnet, denn ein Jahr später wurde seine schwangere Ehefrau Sharon Tate von den Mitglieder der „Manson Family“ ermordet. Im selben Jahr verstarb auch Krzysztof Komeda mit nur 37 Jahren, der die tolle Musik für einige Polanski-Filme komponiert hatte. 1980 wurde dann John Lennon vor dem Dakota Building erschossen, wo die Außenaufnahmen von „Rosemary’s Baby“ entstanden. Sicherlich alles nur Zufälle, aber eben keine schönen. Polanskis Film ist aber auch 55 Jahre nach seiner Entstehung immer noch ein Genuss, der sich noch stärker als der 1967 entstandene „Tanz der Vampire“ den Konventionen typischer Horrorfilme verweigert und sich mehr wie ein surrealer Albtraum anfühlt.