Ich fürchte, dass die ROOVERS aus Berlin eine Bühnenband sind. Und damit meine ich eine Band, die auf der Bühne ganz hervorragend funktioniert und bei der das Zuschauen immensen Spaß macht, die ihre Live-Energie, und deswegen nenne ich es Bühnenband, aber nur mit Mühen auf einem Studioalbum einfangen kann.
Denn der bluesgetränkte Rock'n'Roll der fünf Hauptstädter ist zwar nett zu hören, im Gegensatz zu beispielsweise ihren deutschen Genrekollegen BOOOZED, schaffen es die ROOVERS aber nicht, dieses Gefühl, diese rockige Energie des - grob gesagt - Punk'n'Roll auch auf Platte zu vermitteln.
Denn wo die Bramscher BOOZED durchweg Spaß machen, verwickeln sich die ROOVERS trotz der eingesetzten Orgeln, trotz der groovigen Parts und auch trotz der Retrosound-Referenzen à la MANDO DIAO in Songs, denen der i-Punkt fehlt.
Ich habe hier immer wieder das Gefühl, dass noch etwas ausbleibt, dass die Songs eben nicht komplett sind. Der Vibe, an dem es dem Album mangelt, wird live aber - da bin ich mir sicher - rüberkommen.
Denn wahrscheinlich hat sich das Quintett im Studio einfach glatt produziert. (41:47) (6)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #74 Oktober/November 2007 und Lauri Wessel