Als Metal-Fan der Neunziger Jahre war es nahezu unmöglich, einen Bogen um die Brasilianer SEPULTURA zu machen. Zu groß war das Schaffen der Band um den charismatischen Frontmann Max Cavalera, denn einen derart weiten musikalischen Sprung wie den von „Arise“ (1991) zu „Chaos A.D.“ (1993) zu kreieren und dabei auch noch fast ausnahmslos auf Akzeptanz seitens der Fans zu stoßen, das muss man erstmal bewerkstelligen.
In der Folge behielt man die Band natürlich im Auge und bekam so einen Teil der turbulenten Entwicklung im Leben der Band beziehungsweise Max Cavaleras mit, welches sich nicht immer auf der Sonnenseite abspielte.
In „Roots, Karma, Chaos. Mein Leben mit Sepultura und Soulfly“ erzählt Mr. Cavalera davon nun in allen Einzelheiten. Angefangen bei der beschaulichen Kindheit in São Paulo unter der Obhut des umsorgenden Vaters – dessen plötzlicher Tod das erste einschneidende Erlebnis war und wahrscheinlich sogar ausschlaggebend für die Hinwendung der Cavalera-Brüder zum Metal und der daraus resultierenden Gründung von SEPULTURA – über die ersten Gehversuche als brasilianische Metal-Band bis hin zu den bekannten Erfolgen und letztlich der überraschenden Trennung von genannter Band, welche schließlich zur Gründung von SOULFLY führte.
Cavalera erzählt offenherzig und schonungslos von allen Facetten seines Lebens und lässt den Leser ein ums andere Mal mitfühlen und bisweilen erwischte ich mich selbst bei dem Gedanken: Junge, mit dir möchte ich echt nicht tauschen! Doch selbstredend war nicht alles tragisch und so findet sich in diesem Buch auch die eine oder andere spaßige Anekdote.
Kurzweil ist also garantiert.