„Geh und räum dein Zimmer auf!“ Unzähligen Spielen wurde mit diesem Satz schon ein jähes Ende bereitet – zum Beispiel dem im 19. Jahrhundert von dem amerikanischen Postangestellten Noyes Palmer Chapman erfundenen 15-Puzzle, bei dem fünfzehn durchnummerierte Steine in einem quadratischen Rahmen, der in sechzehn Felder eingeteilt ist, so verschoben werden müssen, dass sie irgendwann in der richtigen Reihenfolge liegen.
„Rooms: The Main Building“ greift dieses Spielprinzip auf: Die durcheinander geratenen Teile eines Zimmers müssen so angeordnet werden, damit sein Ausgang erreicht werden kann. Dieses Vorhaben wird dadurch erschwert, dass man immer nur den Ausschnitt bewegen kann, auf dem man sich mit seiner Spielfigur befindet, und dadurch erleichtert, dass man zum Beispiel Dinge explodieren lassen kann – ein Lösungsansatz, der sich in der Geschichte der Videospiele stets gut bewährt hat.
Doch so gut die Idee hinter „Rooms: The Main Building“ auch sein mag, letztendlich scheitert das Spiel nicht nur an seiner matschigen und unübersichtlichen grafischen Darstellung. Anstatt durch Nachdenken zu einer Lösung zu gelangen, ist oft nur versuchsweises Hin- und Herschieben der einzelnen Teile gefragt, was auf Dauer nicht viel mehr Spaß macht, als tatsächlich sein Zimmer aufzuräumen.
Immerhin lassen sich die insgesamt hundert Rätsel des Spiels alle irgendwann lösen – im Gegensatz zum 15-Puzzle, bei dem das mathematisch bekanntlich nicht möglich ist.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #91 August/September 2010 und Thomas Renz