ROMEO IS BLEEDING

Der ungarischer Filmregisseur Peter Medak, der 1956 während des Ungarischen Volksaufstands nach England flüchtete, hat eine sehr durchwachsene Filmografie vorzuweisen. Neben Videothekenmist wie „Species II“ finden sich darunter hervorragende Filme wie „Das Grauen“ von 1980, „Die Krays“ (1990) – über die berüchtigten Gangster-Zwillingsbrüder Ronnie und Reggie Kray –, „Gib’s ihm, Chris!“ von 1991 oder „Romeo Is Bleeding“.

Außerdem drehte Medak später Episoden für TV-Serien wie „The Wire“, „Masters Of Horror“, „Breaking Bad“ oder „Hannibal“. Bei NSM Records erschien „Romeo Is Bleeding“ jetzt noch mal auf DVD und das erste Mal auch auf Blu-ray (im Steelbook), inzwischen mit „FSK 16“-Freigabe und ungeschnitten (obacht, es kursieren noch alte gekürzte DVD-Fassungen mit dieser Freigabe).

Die Qualität ist exzellent, Extras gibt es aber bis auf den Trailer keine. Ein Kritikerliebling war Medaks selbstironischer, extrem ruppiger und unterschätzter Neo-Noir-Thriller zwar nie, macht aber immer noch viel Spaß.

Alleine schon wegen der hervorragenden Besetzung, darunter Gary Oldman, die Schwedin Lena Olin, Juliette Lewis und Roy Scheider. Hinzu kommt ein schöner Score von Jazz-Trompeter Mark Isham, der seit den 80er Jahren an zahllosen Filmproduktionen beteiligt war.

Hinter der Kamera saß der Pole Dariusz Wolski, der ein Jahr später Alex Proyas’ „The Crow“ seinen speziellen Look verpasste. In „Romeo Is Bleeding“ spielt Oldman den korrupten New Yorker Polizisten Jack Grimaldi (ein Jahr später verkörperte er in „Léon – Der Profi“ wieder einen „dirty cop“), der Informationen über den Aufenthalt wichtiger Zeugen an die Mafia verkauft, damit diese beseitigt werden können.

So eine Zeugin ist auch die russische Auftragskillerin Mona Demarkov (Olin), die Femme fatale des Films, die dem „schmutzigen“ Cop dann zum Verhängnis wird.