ROKKO’S ADVENTURES #20

Schlimme Andeutungen macht der Wiener Rokko im Vorwort der 20. Ausgabe seines sowie nur ungefähr jährlich erscheinenden Heftes: Unklar, wie es weitergeht, wie bisher oder anders oder überhaupt. Schlimm wäre es, wenn gar nicht, denn „Rokko’s Adventures“, das ich an dieser Stelle schon mehrfach gelobhudelt habe, ist unverzichtbar.

Kein anderes deutschsprachiges Heft taucht so weit ab in die Untiefen der Gesellschaft, hier speziell der Wiener Gesellschaft, ergründet so nachdrücklich Abgründe, Subkulturen, spannende Biografien, und das immer mit einem Bein in der punkaffinen Szene, wie man an den Musikreviews im hinteren Teil sieht.

Musikthemen gab es früher gefühlt mehr, MELVINS sind eine spezielle Leidenschaft des Herausgebers, aber in der aktuellen Ausgabe ist Musik eher Randerscheinung – Voodoo Jürgens ist dabei, aber auch Bobby Fuller („I fought the law“).

Und Punks und Skins tauchen auf in der um persönlich Geschichten von Beteiligten ergänzten Reportage über Wiener Jugendbanden – Teil 1 (aha, also doch eine Nr. 21 in Arbeit?). Auch interessant: Knast in Thailand, Kriegsreporter in Erbil, Erlebnisse im Merkur Casino, das Hotel Sacher und und und.

Lesen lohnt hier bei jedem Artikel, auch wenn man bisweilen anfangs nicht weiß, worum es gleich gehen wird. Bitte weitermachen.