Dass diese Band aus den Achtzigern komplett an mir vorbeigegangen ist, stört mich merkwürdigerweise keineswegs. Ja, da zockt Danny B. Harvey, ja da trommelt ab und an Clem Burke von BLONDIE, und sie eröffneten seinerzeit schon für David Bowie und Tina Turner. Und sonst so? Zwölf Songs offenbaren sich der Hörerschaft, aber nur vier sind wirkliche Eigenkompositionen. Alles ziemlich glattpolierter Rockabilly ohne echte Highlights. Abgesehen von „50 miles to nowhere“, das ja schon MAD SIN coverten. Selbst ihr großer Hit von 1984, „Make that move“, löst in mir kein Feuerwerk aus beim Betrachten des alten Videos. Wirkt eher wie eine Castingband. Im CD-Inlet erfährt man dann sogar, wer welches Gitarrensolo übernommen hat, was ja wohl voll verzichtbar ist. Acht Jahre habe die Band für das Album benötigt, allerhand. Ich will nicht ungerecht oder leichtfertig sein, aber mich stimmt das alles eher betrüblich. Denn wer hat schon die Zeit, sich lange in eine CD einzuhören, die vom Musikstil her eigentlich sofort zu zünden hätte? Und auf dem Cover ist ein Bild des Fünfers aus alten Tagen. An denen hängen sie sicher. Ich bisweilen auch, aber dann greife ich lieber zu den RESTLESS, BLUE CATS, STRAY CATS ...
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #165 Dezember 2022 /Januar 2023 2022 und Markus Franz